Am 12.07.2019 gegen 17 Uhr wurde die Feuerwehr Felixdorf zu einer Tierrettung , Schlange im Garten, alarmiert. Eine besorgte Hausbesitzerin fand eine Schlange auf ihrem Komposthaufen, fotografierte diese und setzte einen Notruf an die Feuerwehr ab.
Während der Anfahrt des Erkundungsfahrzeuges der Feuerwehr Felixdorf setzte leichter Regen ein. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle erhielten die Einsatzkräfte von der besorgten Dame die Information, das Reptil habe sich bereits verkrochen. Anhand des erstellten Fotos am Handy konnte eine heimische,ungiftige Natter festgestellt werden. Diese hat sich ein Sonnenbad gegönnt. Nach einem kurzem Beruhigungsgespräch mit der Hausbesitzerin konnten die Einsatzkräfte nach kurzer Zeit wieder abrücken.
Hier eine kurze Beschreibung der bei uns am heufigsten vorkommenden Schlangenart:
In Österreich sind 6 Schlangenarten beheimatet. Vier davon gehören zu den ungiftigen Nattern; dazu zählen die Ringelnatter, Äskulapnatter, Würfelnatter und Schlingnatter. Zu erkennen sind diese an ihren runden Pupillen und ihrem schlanken Körperbau. Gerade Ringelnattern und Äskulapnattern können gehäuft in unserer Umgebung angetroffen werden. Beide Schlangenarten sind UNGIFTIG!
In allen Fällen gilt, eine Furcht vor Schlangen ist nicht gerechtfertigt wenn man sich auch dementsprechend verhält: ruhiges Auftreten, den Schlangen immer einen Ausweg bieten, um flüchten zu können und den Tieren aus dem Weg gehen. Durch die verursachten Vibrationen flüchten die scheuen Tiere meist. Wenn man versucht, sie in die Enge zu treiben oder fangen zu wollen, kann natürlich mit Gegenwehr gerechnet werden und dadurch ein Bissunfall entstehen.
Bissunfälle kommen in Österreich sehr selten vor, meist verursacht durch unachtsame Wanderer, die unabsichtlich auf die Tiere drauftreten. Unsere einheimischen Giftschlangen zählen zu den schwach giftigen Tieren, jedoch sollten vor allem Kinder, alte und immunsupprimierte Menschen aufpassen, wenn solche Tiere gesichtet werden. Kommt es dennoch zu einem Bissunfall sollte immer ein Arzt oder der Notruf kontaktiert werden.
Die Blindschleiche wird immer wieder gerne fälschlicherweise mit einer Schlange verwechselt, jedoch handelt es sich hierbei und eine Echsenart deren Beine zurückgebildet sind. Alle Schlangen stehen unter strengem Naturschutz. Das bedeutet, dass diese Tiere weder gefangen, getötet, bejagt oder aus ihrer Umgebung entfernt werden dürfen.
Ringelnatter
Die Ringelnatter ist eine kräftig gebaute Schlangenart, der Kopf ist vom Rumpf deutlich abgesetzt. Die Färbung des Kopfes ist durch einen gelblichweißen bis orangefarbenen Halbmondfleck charakterisiert, welcher am Hinterende durch einen breiten schwarzen Fleck begrenzt wird. Die Färbung der gekielten Köperschuppen variiert von hellgrau bis dunkelbraun, gelegentlich treten auch vollkommen schwarze (melanistische) Exemplare auf.
Im östlichen und südlichen Österreich findet man gelegentlich Exemplare mit zwei hellen Längsstreifen, die charakteristisch für die östliche Unterart (Streifen-Ringelnatter: ssp. persa) sind. Der systematische Status dieser beiden Unterarten ist jedoch umstritten, da Übergänge klinal (fließend) verlaufen und es im nördlichen Adriagebiet eine breite „Überschneidungszone“ gibt. Die Gesamtlänge beträgt zwischen 80 und 140 cm in Österreich, wobei die Weibchen stets größer und auch massiger sind.
Von allen einheimischen Schlangenarten weist die Ringelnatter das größte und kontinuierlichste Verbreitungsgebiet auf und ist in weiten Bereichen die häufigste Schlangenart. Die Vertikalverbreitung erstreckt sich von den Tiefebenen Ostösterreichs bis zu submontan-montanen Lagen von etwa 1900 m.
Die Ringelnatter besiedelt vorzugsweise größere, reich strukturierte Feuchtgebiete wie Teiche, Seen, Sümpfe, Auwälder, Ränder von Bächen und Flüssen, außerdem Sand-, Steinbruch-, und Kiesgrubengewässer sowie in Siedlungsbereichen regelmäßig Schwimm- und Gartenteiche. Man kann diese Art auch erstaunlich weit entfernt von Gewässern antreffen, vor allem an Waldrändern, Bahndämmen, Kahlschlägen, Parkanlagen und in Abbaugebieten.
Trotz ihrer großen Verbreitung in Österreich zeichnen sich regional Rückgänge ab. Vor allem in den Agrarlandschaften Ostösterreichs und in einigen inneralpinen Tallandschaften (z. B. Salzach- und Inntal) erlitt die Art in den letzten Jahrzehnten starke Bestandseinbrüche. In diesen Gebieten wurden durch großflächige Zerstörung von Feuchtgebieten in Zuge von Flussregulierungen und der Intensivierung der Landwirtschaft die Lebensräume von Amphibien, den Hauptbeutetieren der Ringelnatter, stark reduziert.
Äskulapnatter
Die Äskulapnatter ist die größte der sechs in Österreich vorkommenden Schlangenarten. Die kräftige und dennoch schlank wirkende Natter kann eine Länge von über 2 Metern erreichen, ist meist jedoch unter 1,50 m lang. Der Kopf mit der abgerundeten Schnauze ist schmal, relativ klein und ist vom Halsbereich leicht abgesetzt. Die Kopfoberseite ist zeichnungslos und oft reicht ein dunkles Schläfenband vom Auge zum Hals. Die Augen sind relativ groß mit runden Pupillen.
Typische Lebensräume sind Gemäuer (Legsteinmauern), Holzstöße, Komposthaufen und Gebäude. Oft ist die Äskulapnatter auch in Siedlungsräumen, wie Parkanlagen, Friedhöfen, Wein- und Obstgärten zu beobachten. Grundsätzlich eher bodenbewohnend, klettert die Äskulapnatter gerne auf Bäume oder in das Gebälk von alten Gebäuden.
Gerade Äskulapnattern sind gern gesehene Schädlingsbekämpfer, da sie sich von Nagetieren wie Mäuse und Ratten ernähren. Sie sind auch in der Nähe von Hühnerställen oder Vogelvolieren öfters anzutreffen, um hier Mäuse, die sich am Körnerfutter der Vögel satt fressen, zu jagen.